UX Research: Warum Annahmen gefährlich sein können
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Kennst du diese Situation, in der du dich selbst dabei erwischst, Annahmen über deine Nutzer oder Zielgruppe zu treffen, ohne sie ausreichend zu validieren? In diesem Beitrag möchte ich dir meine Erfahrungen zu diesem Thema näherbringen und wertvolle Erkenntnisse teilen.
Annahmen vs. Realität
Es kommt häufig vor, dass man glaubt, die Zielgruppe bereits gut zu kennen, noch bevor das Projekt richtig gestartet ist. Schnell werden Annahmen über die Nutzer und Nutzerinnen getroffen, ohne eine solide Grundlage dafür zu haben. Meiner Erfahrung nach ist es äusserst wichtig, solche Annahmen mit Vorsicht zu behandeln, da sie den Projekterfolg erheblich beeinflussen können.
Der Hauptgrund für diese Vorgehensweise liegt oft in den zeitlichen und budgetären Herausforderungen eines Projekts. Doch ist die User Research unumgänglich, um die Bedürfnisse und Motivation deiner Nutzergruppen richtig zu verstehen. In dieser Phase spielen die Fragen nach dem «Warum» und dem «Wie» eine zentrale Rolle. Wird die Analyse nicht sorgfältig gemacht, kann sich das später im Design- und Entwicklungsprozess rächen und viel an Zeit und Geld kosten.
Lass mich das anhand eines Beispiels verdeutlichen
Angenommen, wir starten das Projekt XY und gehen in der gesamten Konzeptionsphase nur von Annahmen zur Nutzerintention aus. Wir erstellen Wireframes und Designentwürfe und entwickeln schliesslich die Website. Als zusätzlichen Schritt richten wir Google Analytics ein, um die Leistung der Website zu messen. Nach einiger Zeit stellen wir fest, dass die Nutzer unsere Website besuchen, aber bei einer Seite, die eigentlich eine hohe Interaktion erfordert, nicht lange bleiben und schnell wieder abspringen.
Und was nun?
Genau an diesem Punkt wird deutlich, dass die Bedürfnisse der Nutzer nicht richtig analysiert wurden und unsere Annahmen nicht der Realität entsprechen. Die zusätzlichen Aufwände, die nun erforderlich sind, kosten dein Unternehmen erhebliche Budgetmittel. Diese finanziellen Ressourcen hätten wir anfangs sinnvoll einsetzen können, indem wir zunächst mit einem MVP (Minimum Viable Product) gestartet wären, das iterativ getestet und weiterentwickelt wird, anstatt gleich eine vollständig fertige Website zu erstellen.
Die Realität des sich wandelnden Nutzerverhaltens
Heutzutage verlassen Nutzer eine Website schneller, als man es sich vorstellen kann. Das Internet bietet eine immense Vielzahl an Berührungspunkten, was zu einer Überflutung von Informationen führt. Derjenige, der die richtigen Informationen zur richtigen Zeit und im richtigen Kontext bereitstellt, gewinnt. Es geht nicht darum, die meisten Informationen bereitzustellen, sondern im Kontext der Benutzer:innen nützliche sowie relevante Informationen zur Verfügung zu stellen. Ebenso ist es wichtig, den «schnelllebigen» Traffic zu halten und in Conversions umzuwandeln.
Wir können kein aussagekräftiges Urteil über das Verhalten von Nutzergruppen fällen, wenn wir sie nicht gründlich kennen. Es gibt keine «goldenen Regeln», die wir einfach in einem Buch nachschlagen können, denn dies erreichen wir durch den UX-Research-Prozess und den Ansatz des User-Centered Design Prozess.
Von Annahmen zu Erkenntnissen
Um Projekte vor den genannten Problemen zu schützen, haben wir verschiedene Forschungsmethoden in unseren UX/UI-Prozess integriert, die iterativ eingesetzt werden. Das Zusammenspiel von qualitativen und quantitativen Methoden zur richtigen Zeit ist entscheidend.
Qualitative Methoden (z.B. User Interview & Field Studies) sind ein hervorragendes Werkzeug, um herauszufinden, welche Designmerkmale nützlich sind und welche nicht. Im Gegensatz dazu dienen quantitative Methoden (z.B. Analytics & Eye-Tracking) dazu, die Leistung und Effektivität des Endprodukts zu messen. Sie helfen zu überprüfen, ob das Produkt die gesteckten Ziele und Anforderungen erfüllt und ob es einfach zu bedienen ist.
Der Ansatz des "User-Centered Design Prozess" hat sich für uns als äusserst hilfreich erwiesen. Hierbei werden die Nutzerbedürfnisse in jedem Meilenstein des Projekts einbezogen. Das Ergebnis ist, dass wir fundierte Aussagen über die Nutzerintention treffen können, ohne auf Annahmen angewiesen zu sein.
Meine Erkenntnisse aus diesem Prozess
Budgetoptimierung
Die frühzeitige Identifizierung von Problemen und Anpassungsbedarf im Projektverlauf führt zu geringeren Kosten für spätere Änderungen und Nachbesserungen. Dies kommt nicht nur dem Kunden zugute, sondern auch Ihrem Unternehmen, da es Budget und Ressourcen einspart.
Verbesserte Benutzerzufriedenheit
Dieser Ansatz stellt sicher, dass Produkte und Dienstleistungen benutzerfreundlich und intuitiv sind. Dies führt zu einer höheren Benutzerzufriedenheit, da die Benutzer ihre Ziele effektiv und effizient erreichen können.
Reduzierte Fehlerquoten
Durch die Berücksichtigung der Bedürfnisse und Fähigkeiten der Nutzergruppen in allen Phasen des Designprozesses können potenzielle Fehler und Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden.
Steigerung der Effizienz
Dieser Ansatz hilft, unnötige Schritte oder komplexe Abläufe zu vermeiden, da wir Zeit und Ressourcen auf die wesentlichen Aspekte der Benutzer:innen fokussieren.
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