Wie Unternehmen und Mitarbeitende von Kollaboration profitieren
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In den letzten 20 Jahren haben sich Berufe drastisch verändert, und die rasante Digitalisierung hat die Art und Weise wie wir arbeiten grundlegend transformiert. Dieser Wandel bietet nicht nur Herausforderung sondern auch Chance für das Unternehmen und ihre Mitarbeitenden. Doch oft sind Abteilungen nach wie vor in ihren eigenen "Bubbles" isoliert, denn die vorherrschende Silodenkweise führt dazu, dass sie sich abschirmen.
In diesem Beitrag möchte ich zeigen, wie eine effektive kollaborative Arbeitsweise bereits in kleinen Schritten die Innovation, Effizienz und Attraktivität von Unternehmen steigern kann. Ich werde die Hindernisse für diesen Prozess beleuchten und zeige dir, wie du leicht mit einer positiven Arbeits- und Kollaborationskultur beginnen kannst. Lass uns die Veränderungen näher betrachten und dir die Möglichkeit geben, den aktuellen Stand deiner Arbeitskultur und kollaborativen Zusammenarbeit zu überprüfen.
Kollaboration übertrifft Kooperation
Kollaboratives Arbeiten, auch als Zusammenarbeit bezeichnet, hat das Potenzial, die Teamarbeit zu vertiefen und die allgemeine Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu steigern. Diese Form der Zusammenarbeit zeichnet sich durch die aktive und parallele Beteiligung aller Teammitglieder an einer gemeinsamen Aufgabe oder einem Projekt aus. Kollaboration geht über den herkömmlichen Begriff der "Teamarbeit" hinaus, da sie nicht nur die interne Dynamik eines Teams betrifft, sondern auch Projekte, Abteilungen und sogar ganze Unternehmen einschliessen kann.
Das Wirkungsfeld von Kollaboration ist immens. Anstatt nur gemeinsam zu handeln und Entscheidungen zu treffen, umfasst sie auch kollektives Denken, Diskutieren und Reflektieren. Das bedeutet, dass das Ergebnis eines kollaborativen Prozesses sich ständig im Verlauf der Zusammenarbeit weiterentwickelt, was die Kollaboration zu einem fortlaufenden Prozess macht. Diese Dynamik ermöglicht es den Beteiligten sich flexibel an veränderte Anforderungen anzupassen und kontinuierlich dazuzulernen, was letztendlich zu besseren Ergebnissen führen kann.
Kollaboratives Arbeiten eröffnet auch die Möglichkeit, Expertise und Perspektiven aus verschiedenen Bereichen oder Unternehmen zusammenzubringen, was zu innovativeren Lösungen und einem umfassenderen Verständnis von Herausforderungen führen kann. Dies fördert nicht nur die Entwicklung von Ideen und Produkten, sondern stärkt auch das soziale Gefüge und die Arbeitskultur, indem es ein Gefühl der gemeinsamen Verantwortung und des Zusammenhalts schafft.
Kosten senken, Qualität steigern: Die Macht der kollaborativen Zusammenarbeit
Bei der Umsetzung einer auflagenstarken Zeitschrift kam es zu hohen Kosten aufgrund von Aspekten wie doppelten Arbeitsschritten, unrealistischen Deadlines oder schlechter Datenqualität. Dies verursachte Unzufriedenheit auf Agentur- wie auch auf Kundenseite. Wir unterstützten das Team bei der Entwicklung eines effizienteren Prozesses, bei dem alle Beteiligten, einschliesslich Kunden und Dienstleister, regelmässig gemeinsam ihre Zusammenarbeit überprüfen. Sie identifizieren Problemstellen und Hindernisse, erarbeiten Massnahmen und so wird der Prozess kontinuierlich effizienter und effektiver gestaltet. Die gemeinsam angestrebten Verbesserungen werden von allen beteiligten Akteuren mitgetragen.
Kollaborative Kultur als Trumpfkarte im «War for Talent»
"Warum hast du dich für uns entschieden?" Das ist oft die erste Frage, die neuen Mitarbeitenden gestellt wird. In den letzten Jahren lautet die Antwort fast immer: "Weil ich das Gefühl habe, bei euch etwas bewirken zu können." Damit ist nicht gemeint, die Welt zu verändern, sondern in eine Unternehmenskultur einzutauchen, in der man etwas verändern kann. Wo Dinge nicht einfach von oben vorgegeben sind, sondern alle die Möglichkeit haben das Unternehmen kontinuierlich und sinnstiftend mitzugestalten.
In Zeiten des Fachkräftemangels und der Werteverschiebung innerhalb der Generationen, ist es für Unternehmen äusserst schwierig, passende Arbeitskräfte zu finden. Ein kollaboratives Arbeitsumfeld trägt dazu bei, die Unternehmenskultur zu verändern und die Rolle der Mitarbeitenden selbstbestimmt und attraktiv zu gestalten.
Durch diese Art der Zusammenarbeit wird ehrliche Kommunikation und respektvoller Umgang miteinander gefördert. Das gemeinsame Ziel wird von jeder Person mit ihren individuellen Stärken verfolgt, was eine starke Verbundenheit und das Gefühl "etwas bewirken" zu können vermittelt.
Alle Beteiligten sind gleichberechtigt eingebunden und können in ihrem definierten Verantwortungsbereich frei handeln, gestalten und entscheiden. Konflikte und Spannungen werden wertschätzend, offen und transparent in der Gruppe bearbeitet, was zu einem gesteigerten Wohlbefinden am Arbeitsplatz und besseren Arbeitsergebnissen führt.
Kollektive statt künstliche Intelligenz
Gemeinschaftliche und kollaborative Teamarbeit bezieht sich nicht nur auf die Kooperation innerhalb eines Teams, sondern stützt sich auf die kollektive Intelligenz. Dies bedeutet, dass es einen aktiven Austausch zwischen den Mitglieder:innen gibt, die ihre Fähigkeiten und ihr Wissen geschickt einsetzen, um ein zuvor gemeinsam festgelegtes Ziel zu erreichen.
Bei der Umsetzung digitaler Produkte beobachte ich oft, dass nur Führungspersonen in das Projekt einbezogen werden. Entscheidend ist jedoch, hierarchieunabhängig Anwender:innen und Mitarbeitende an der Produktgestaltung zu beteiligen, die tatsächlich in den Prozessen arbeiten. Das erfordert eine moderne Unternehmenskultur, Vertrauen in Mitarbeitende und die Offenheit der involvierten Führungspersonen.
Wir sensibilisieren Führungskräfte dafür und gewährleisten, die richtigen Personen ins Boot zu holen.
Durch diese Art der Zusammenarbeit werden die verschiedenen Blickwinkel aller Personen aus unterschiedlichen Aufgabenbereichen einbezogen. So entstehen innovative Ideen und Tätigkeitsbereiche werden erweitert. Die Diversität im Team wird gesteigert und es entwickelt sich ein stetiger Wissensaustausch und Lernprozess.
Ist es wirklich so einfach?
Damit kollaborative Teams und Zusammenarbeit entstehen können, müssen bestimmte Grundvoraussetzungen erfüllt sein. Oft schaffen Unternehmen noch Barrieren, die eine effektive Zusammenarbeit zwischen Abteilungen, Teams und "Gärtchen" verhindern. Doch es sind nicht die Abteilungen an sich, die das Problem darstellen, sondern die zugrunde liegende Unternehmenskultur und ein veraltetes Führungsverständnis, das der Einbindung und Freiheit der Mitarbeitenden im Weg steht. Eine gemeinschaftliche Herangehensweise ist erforderlich.
Bereit für kollaborative Zusammenarbeit?
Die folgenden 8 Kriterien helfen dir einzuschätzen, ob kollaborative Zusammenarbeit in deinem Unternehmen wirksam möglich ist:
- Flache Hierarchien
- Klare und wertschätzende Kommunikation
- Fairness und Vertrauen untereinander
- Zeitliche und personelle Flexibilität
- Entsprechende technische Infrastruktur
- Übertragen von Selbstorganisation und Selbstverantwortung auf Mitarbeitende
- Bereitschaft der Mitarbeitenden, Verantwortlichkeiten zu übernehmen
- Offenheit für Neugier, kritisches Hinterfragen, Experimentieren und ungewöhnliche Lösungswege
Fazit
Es mag einfach klingen, effektiv zusammenzuarbeiten. Doch in der Praxis erlebe ich oft Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden die kollaborative Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen, Teamränder oder andere "Gärtchen" hinweg erschweren. Das muss nicht sein.
Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt – und der kann wie folgt aussehen …
Mögliche erste Schritte
1
Definiere einen ineffizienten Prozess oder ein wiederkehrendes Problem
2
Identifiziere alle relevanten Personen mit Fachwissen zu diesem Thema, unabhängig von ihrer Position oder ihrem Rang
3
Führe eine Bestandesaufnahme mit allen Beteiligten in einem konstruktiven und offenen Setting durch
4
Gehe den Ursachen der beobachteten Probleme auf den Grund und generiere Insights
5
Entwickle gemeinsam Lösungswege und Handlungsoptionen, die im vorgegebenen Zeitraum realistisch umsetzbar sind
6
Reflektiere deine Massnahmen nach 4 bis 6 Wochen und beginne erneut mit Schritt 3
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